Sega kündigt Retro-Konsole Mega Drive Mini 2 an

Unter den 50 vorinstallierten Spielen sollen auch Mega-CD-Titel dabei sein. Der Verkauf des mega Drive Mini 2 soll im Oktober in Japan beginnen.

Sega Mega Drive Mini 2 (Bild: Sega)
Sega Mega Drive Mini 2 (Bild: Sega)

Retro-Konsolen sind nicht ausgestorben. Rund drei Jahre nach dem Mega Drive Mini hat der japanische Videospielhersteller Sega auf seiner Webseite eine neue Version namens Mega Drive Mini 2 angekündigt. Zur eingebauten Hardware macht der Hersteller keine Angaben. Wie zuvor soll sie aber einen HDMI-Port ein 720p-Signal ausgeben. Die Konsole wird mit einem Controller und HDMI-sowie USB-Kabel ausgeliefert. Ein USB-Netzteil gehört, wie bei anderen Retro-Konsolen, nicht zum Lieferumfang.

Das Mega Drive Mini zwei soll mit mit 50 vorinstallierten Titeln im Oktober erscheinen, zum Lieferumfang gehört ein Controller. (Bild: Sega)
Das Mega Drive Mini zwei soll mit mit 50 vorinstallierten Titeln im Oktober erscheinen, zum Lieferumfang gehört ein Controller. (Bild: Sega)

Die Konsole soll mit 50 vorinstallierten Spielen der 16-Bit-Konsole ausgeliefert werden, beim Vorgänger waren es noch 42. Noch hat Sega nicht alle Spiele aufgelistet, neben einigen Cartridge-Titeln wie Virtua Racing sind auch einige vom Mega-CD-Addon angekündigt, etwa Sonic The Hedgehog CD, Shining Force-CD

Für den original Mega Drive verkaufte Sega die Erweiterungen Mega CD sowie das 32X, die man an die Konsole steckte, um CDs respektive anspruchsvollere Titel abzuspielen. Enthusiasten können für die Neuauflage der Miniversion ein „Decoration Kit“ erwerben: Das beinhaltet neben einem „Mega CD Mini“, das unter den Mega Drive gestellt wird, eine Kunststoff-Cartridge sowie eine Mini-CD sowie Abstandshalter. Zum Spielen braucht man das ganze freilich nicht, die Addons sollen die Winzkonsole nur optisch aufwerten und den Retro-Look nachahmen.

Zum zeitgleich erscheinenden „Decoration Kit“ gehört eine Nachbildung des Mega-CD-Addons, einer Kunststoff-Cartridge und eine Mini-CD. Zum Spielen braucht man das Set nicht. (Bild: Sega)
Zum zeitgleich erscheinenden „Decoration Kit“ gehört eine Nachbildung des Mega-CD-Addons, einer Kunststoff-Cartridge und eine Mini-CD. Zum Spielen braucht man das Set nicht.
(Bild: Sega)

Bislang hat Sega den Mega Drive Mini 2 nur auf seiner japanischen Webseite angekündigt. Dort soll das Modell 10.978 Yen (etwa 78 Euro) kosten, das Decoration Kit 4950 Yen (rund 36 Euro). Als Verkaufsstart ist der 27. Oktober 2022 geplant. Ob Sega den Mega Drive mini 2 auch in Deutschland vertreiben wird, ist unbekannt. Seine letzte Retro-Konsole, den Game Gear Micro hatte der Hersteller 2020 angekündigt. Der Handheld war in vier verschiedenen Farben erhältlich – und zwar ausschließlich in Japan.

Neue Konsole unter dem Markennamen Intellivision geplant

Tommy Tallarico Marcin Wichary from San Francisco, U.S.A., Tallarico, CC BY 2.0
Marcin Wichary from San Francisco, U.S.A., Tallarico, CC BY 2.0 Tommy Tallarico auf einem Video Games Live Event 2009

Wer heute um die 50 Jahre alt ist, könnte beim Stichwort Intellivision leuchtende Augen bekommen – weil er sich an lange Nächte mit Klassikern wie Advanced Dungeons and Dragons erinnert, die es für die Spielkonsole Intellivision gab. Jetzt soll eine neue Plattform mit diesem Namen auf den Markt kommen. Bislang gibt es keine Informationen zur technischen Ausstattung. Es ist noch nicht einmal abzusehen, ob das Gerät als High-End oder als Retro positioniert wird, Letzteres erscheint allerdings wesentlich wahrscheinlicher. Details soll es am 1. Oktober 2018 geben.

Hinter dem Projekt steckt der Gamedesigner, Komponist und Musiker Tommy Tallarico, der Chef der neuen Firma Intellivision Entertainment ist. Zu dem Unternehmen gehören weitere Programmierer und Designer, die früher für Intellivision gearbeitet haben. Don Daglow, das heute wegen seiner Auftritte bei Tagungen und Konferenzen wohl noch bekannteste Mitglied des damaligen Teams, ist an dem Neustart nach aktuellem Wissensstand nicht beteiligt.

Die vom Spielzeughersteller Mattel produzierte Intellivision kam 1979 auf den Markt und war anfangs ein großer Erfolg. Das lag unter anderem daran, dass das 16-Bit-Gerät dem wichtigsten Konkurrenten, dem Atari 2600, technisch überlegen war. Nach starken Verkäufen wurde die Lage für Intellivision ab 1982 allerdings rasch wieder schwieriger, vor allem durch eine verfehlte Geschäftspolitik und neue Konkurrenzsysteme wie den Atari 5200 und den Heimcomputer Commodore C64.

Statt in die Plattform zu investieren, reagierte Mattel zum Senken der Kosten mit Entlassungen und dem Streichen von Nachfolgegeräten, um sich wieder auf das klassische Spielzeuggeschäft zu fokussieren. 1984 verkaufte der Konzern die Reste von Intellivision an eine kleine Firma, die vor allem mit der Vermarktung der Restbestände noch etwas Geld verdiente. Nun sind die verbliebenen Markenrechte offenbar bei Tallarico gelandet.