Moderne SD-Karten treffen Computer-Oldies von Commodore

SD2IEC
SD2IEC

Der Diskettenemulator SD2IEC von Ingo Korb (Firmware/Software) und Lars Pontoppidan (Hardware) macht es möglich. Er dient als Diskettenlaufwerk für betagte Computer von Commodore.

Tatsächlich ist der SD2IEC ein modernes Erweiterungsgerät für Computer von Commodore – C16, C64, C116, C128, VC20 und Plus/4. Es emuliert alte Disketten in den Dateiformaten .D64 und .D71 für die 5,25-Zoll-Diskettenstationen 1541 und 1571 sowie .D81 für die 3,5-Zoll Floppy 1581 von Commodore. Strom bezieht es je nach Ausführung entweder vom Kassettenanschluss, dem Userport oder einem beigelegten USB-Netzteil. Angeboten wird das Gerät von der Firma The Future was 8 bit in verschiedenen Variationen mit unterschiedlicher Gehäusen in Diskettelaufwerksoptik und verschiedenen Anschlussmöglichkeiten an.

Das mit einem AT mega1284 ausgestattete Gerät kann mit einzelnen Schnellladern wie Jiffy-DOS, dessen Software-Pendant SJLOAD, Final Cartridge III oder Ladeoutinen von Epyx zusammenarbeiten und so Ladezeiten verkürzen. Weiterhun funktioniert das sehr beliebte Mogelmodul Action Replay von Datel.

Will man ein eine Imagedatei einer Diskette von SD-Karte laden, muß man Commodore-Basic bemühen. Zusätzlich beherrscht der Emulator einige Übergabebefehle, um die Verzeichnisstruktiur der SD-Karte zu inspizieren. Ein grafisches Frontend (eine GUI für Grafisches User-Interface) läßt sich aktivieren um das ganze via Dateimanager zu erledigen. Sind Anwendungen auf mehreren Disketten verteilt, gibt es an der Geräterückseite eine Taste, die diese Images nacheinander durch. Diese Diskettenabilder müssen dazu allerdings im selben Verzeichnis liegen und in der Textdatei AUTOSWAP.LST eingetragen sein.

Anwendungen lassen sich auf dem Commodore starten, indem man das passende Image-Verzeichnis aufruft, mit dem Schalter zum gewünschten Disketten-Image wechselt und das Programm über Basic startet. Die vordere Taste auf der Oberseite des SD2IEC setzt das Gerät auf die oberste Verzeichnisebene der Speicherkarte zurück. So starten viele Programme und auch das Betriebssystem GEOS. Boot-Programme mit komplizierten Schnellladeroutinen, die eine vollständige Emulation eines Laufwerks vorraussetzen, funktionieren hingegen nicht. Dafür entschädigt, dass der Disketten-Emulator mit Programmen im PRG-Format zusammenarbeitet. In diesem Format, welches nicht durch die Größe einer Diskette beschränkt wird, erscheinen beispielsweise neu entwickelte Anwendungen. Zudem versteht sich das Gerät auch mit Mehrdisketten-Software, die in eine M2I-Datei verpackt wurde, um den Wechsel von Disketten-Images zu vermeiden. Trotz unvollständiger 1541-Emulation baut das SD2IEC eine bequeme Brücke zum Datenaustausch zwischen Commodore-Oldies und aktuellen Systemen.

Preislich liegt der SD2IEC bei 41 Euro.

Links

www.sd2iec.co.uk