Die Nordlandtrilogie – Neu gebundelt

Nach langer Zeit bin ich endlich wieder zurück. Diesmal geht es wieder um einen Retroklassiker – falsch – es geht um drei Retroklassiker. Wie der Titel schon sagt, handelt der Artikel von der Nordlandtrilogie. Und zwar bin ich bei Ebay für ein paar Euro über eine speziell fertig gebundelte Edition gestoßen und zwar aus der Play Indie Collection der Firma UIG.

DSA Nordlandtrilogie Heldenedition Cover
DSA Nordlandtrilogie Heldenedition Cover

Play Indie – Das Schwarze Auge: Nordlandtrilogie (Heldenedition)

Die Nordlandtrilogie kommt als eher unscheinbare Box daher, die eine DVD enthält. Auf dieser DVD befinden sich die CD-Versionen der drei Teile der bekannten Nordlandtrilogie. Sternenschweif (der Teil 2 der Nordlandtrilogie) ist sogar in der originalen 2CD version vorhanden und nicht in der vermurksten Version von JoWood und diversen Heftbeilagen. Neben den drei Hauptspielen – Die Schicksalsklinge, Sternenschweif und Schatten über Riva enthält die DVD noch die aktuelle Version der DOSBox (Version 0.74), mehrere zusätzlich zu den bereits im Orignal enthaltenen und wirklich liebevoll erstellte Helden. Darüber hinaus gibt es noch die kompletten Handbücher zu den Spielen und einige kürzere E-Books im PDF Format.

Legt man die DVD ins Laufwerk eines Windows-Computer, so werden nacheinander alle 3 Teile – Die Schicksalsklinge, Sternenschweif und Schatten über Riva in einem Ordner auf der Windowspartition unter c:/dosgames/ installiert. Dort hinein fliegt auch die DOSBox. Der Installer konfiguriert bereits auch die Spiele für die DOSBox und legt auf Wunsch im Windows Startmenü gleich die entsprechenden Einträge zu den Spielen und auf dem Desktop Icons an. Weiterhin fliegt auch das gesamte Bonusmaterial mit in den weiter oben genannten Ordner. Über das Windows Startmenü gelangt man einfach zum Bonusmaterial. Allerdings muß man hier bei der DOSBox noch ein bisschen nachkonfigurieren, gerade was die Musik in Teil 2 – Sternenschweif – angeht, denn hier sind alle beide CDs vorhanden und man muß mit ein paar kleinen Handgriffen nachjustieren um die Musik im gesamten Spiel vin CD-Qlaität zu erhalten, doch das beschreibe ich im entsprechenden Absatz über das jeweilige Spiel. Die Spiele sind nun unter allen mehr oder weniger aktuellen Windows (Win95 bis Windows 10) uneingeschränkt lauffähig.

 

 

Schicksalsklinge Thorwal
Schicksalsklinge Thorwal

Die Schicksalsklinge

Hierbei handelt es sich um das Original aus dem Jahr 1992. Dementsprechend wirkt die Grafik auch schon etwas altbacken. Zum Spiel brauche ich eigentlich wenig zu schreiben. Man startet, nachdem man seine Helden (6 an der Zahl) erstellt hat, in Thorwal auf der Suche nach der Schicksalsklinge. Um die zu finden, muß man eine alte Karte bestehend aus 9 Teilen zusammentragen und dafür so manche Aufgabe lösen und das eine oder andere Dungeon von diversen Ungeziefer befreien. Zudem steht man noch unter Zeitdruck, alles muß in einem gewissen Zeitrahmen nun ja erledigt werden, sonst beginnt der Orkensturm auf Thorwal.

 

Alternativ zur Erstellung der Helden, kann man sich natürlich auch 6 der bereits vorkonfiguierten Helden aus dem Originalspiel und/oder dem Bonusmaterial auswählen. Etwas Material dazu (einen Multipatcher und noch einige meiner Charaktere) werde ich auf meine Dropbox schieben und hier im Artikel ganz am Ende verlinken und dazu noch ein paar Worte dazu schreiben.

[Update 3.12.2015] Retroerinnerungen

Die Schicksalsklinge gibt es nunmehr in verschiedenen Versionen. Erschienen ist das Spiel erstmalig 1992 als Diskettenversion für verschiedene Plattformen. In dem Fall für Amiga und MS-DOS (PC mit 386 CPU). Für den Amiga wurde das Spiel auf 8 Double-Density (DD) Disketten mit jeweils 880 kB Speicher ausgeliefert. Bei MS-DOS waren es 5 HD Disketten mit jeweils 1,4 MB Speicher.

In Berührung kam ich mit dem Spiel erstmalig so Mitte der 90er Jahre auf meinem Amiga 500. Um es da zum Laufen zu kriegen war da 1 MB RAM nötig, also eine Speichererweiterung um 512 kB war für den 500er Pflicht. Neben dem internen Floppy Laufwerk brauchte man da, um von der vielen Diskettenwechselei verschon zu bleiben noch externe Floppy-Laufwerke. Ich hatte damals nur eines, aber maximal 3 konnte man am Amiga 500 anschließen. Aber dennoch waren die Ladezeiten und die Diskettenwechselei recht mühseelig. Seelig waren die, die zum 500er eine externe Festplatte oder gleich einen Amiga 1200 mit Festplatte hatten.

Die Schicksalsklinge gab es auch für MS-DOS, erst als Diskettenversion und später als CD-Version mit feinster Soundqualität. Auf beiden Diskettenversionen gab es da noch die magischen Orknasen. Das waren Streitäxte  mit einem magischen Bonus. Ich weiß nicht mehr genau, entweder waren die unzerstörbar oder verursachten mehr Schaden beim Gegner, fals es im Spiel zum gefecht kam. Vielleicht auch beides. Jedenfalls waren diese magischen Orknasen überall erhältlich, man fand sie oder konnte sie beim Händler kaufen, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt. Allerdings wurden diese feinen Waffen auf der CD-Version für MS-DOS gestrichen, entweder waren die ein Bug oder sie beeintröächtigen die Spielbalance zu Gunsten des Spielers.

Ich habe die Diskettenversion auf dem Amiga und die CD-Version (es gab die Schicksalsklinge dann in einer der ersten Ausgaben der Gold-Games). Ich fand die Amiga-Version die der MS-DOS Version auf alle Fälle grafisch überlegen. Gespielt habe ich die PC-Version damals unter Windows 98, denn unter den frühen Windows (Win 3.x bis Win ME) gabs den MS-DOS Modus immer noch beiliegend zum Windows. Jedenfalls mußte man an der config.sys und der autoexec.bat noch verschiedene Treiber und Befehle wie HiMEM einfügen, damit MS-DOS mehr Speicher im RAM adressieren konnte. Es wurden da mindestens, so wie ich mich erinnern kann 640 kB benötigt, vielleicht auch mehr, um die Schicksalsklinge und später auch Sternenschweif zum Laufen zu bewegen. Allerdings habe ich für die Schicksalsklinge nie genug RAM frei bekommen, so daß ich unter MS-DOS immer ein paar grafische Abstriche machen mußte. So gab es bei den Straßen in den Städten auf der Amiga-Version Texturen, so als wären diese eben gepflastert. In der MS-DOS Version waren das eher recht unsanft ineinandergehende Farbverläufe von Hellbraun bis dunkelbraun (siehe Bild Thorwal).

Allerdings gibt es seit 2013 eine Neuauflage der Schicksalsklinge, die unter modernen Windowssystemen lauffähig ist und komplett grafisch neu überarbeitet ist (neue Grafiken für Städte, Dungeons und alles andere), das Spiel samt Story und Spielmechanik an sich gleich gelassen hat. Allerdings gab es bei der Veröffentlichung auch massiv Kritik von Fans der Spielserie. Die Kritik richtete sich hauptsächlich gegen UIG, die diese Fassung zu dem Zeitpunkt noch sehr unfertig mit allerlei Fehlern auf den Markt geworfen hat. Allerdings habe ich diese Fassung eben auf Grund der negativen Presse nicht angespielt. Mittlerweile ist auf verschiedenen Seiten (beispielsweise bei Amazonien in den Kundenrezensionen) ein leichter Trend zu positiverer Kritik zu lesen. Die Entwickler haben seit der Veröffentlichung mehrere Patches veröffentlicht, die das Spiel stabiler gemacht haben und die Grafik etwas verbessert haben. [Update Ende]

 

Schicksalsklinge - Taverne
Schicksalsklinge – Taverne

 

Das Schwarze Auge Teil 2 – Sternenschweif

Sternenschweif Finsterkoppenbinge
Sternenschweif Finsterkoppenbinge

Der zweite Teil der Nordlandtrilogie ist meines Erachtens nach der beste Teil der gesamten alten Serie. 1994 für MS-DOS veröffentlicht war Sternenschweif grafisch und technisch auf der Höhe der Zeit und nutzte die vorhandene Hardware ganz gut aus. Die Story und die Comicartigen Sequenzen im Spiel konnten recht gut überzeugen. Ein weiteres Detail, was mir in Sternenschweif ganz besonders gut gefällt: gefundene Alchemierezepte und Dokumente kann man ab Sternenschweif in einem Buch als Rezeptbuch oder Notizbuch sammel und so Slots im Inventar sparen.

Das Spiel wurde wie eingangs schon erwähnt im originalen auf 2 CD-ROMs verteilt geliefert und komplett mit Musik in feinster CD-Qualität unterlegt. Doch einige Firmen (JoWood) und Zeitschriften beschnitten das Spiel um eine CD (auf der zweiten CD gabs nur Musik). Das sorgte unter Fans doch ziemlich für Frust, weil man große Teile des Spiels nur noch in schlechterer MIDI-Qualität auf die Ohren gedrückt bekam. In der vorliegenden Version sind wieder beide CDs enthalten, doch bei der Konfiguration der DOS-Box hat man ein bisschen geschlampt. Das ist allerdings mit ein paar Handgriffen recht schnell bereinigt. Ich beschreibe hier kurz die notwendigen Schritte dazu.

 

  1. Öffnet den Windows Explorer und hangelt euch zu dem Pfad c:/dosgames/dsa2/ durch
  2. Dort findet ihr eine Datei mit dem grandiosen Namen sound.bat Einfach ein Doppelklick drauf, auch wenn nicht wirklich viel passiert.
  3. Jetzt könnt ihr den Windows Explorer schließen und das Spiel DSA 2 Sternenschweif wie gewohnt starten. Beim Start werdet ihr gefragt ob ihr die Musik von CD aspielen wollt. Um das zu bestätigen klickt einfach auf den Eintrag.
  4. Nun werdet Ihr nach einer Soundkarte gefragt. Nutzt die Pfeile am rechten Rand des Screens um euch bis zum Eintrag Creative Labs(TM) Soundblaster Digitalsound erreicht und den klickt ihr dann auch wieder mit der linken Maustaste an. Weitere Sachen bestätigt ihr auch mit einem Druck auf die linke Maustaste.
  5. Kommt ihr nach Lowangen oder eine andere Stadt, wo ihr aufgefordert werdet, die Disc zu wechseln, dann drückt auf eurer Tastatur die Tastenkombo STRG+F4 und danach einfach ENTER. Schon spielt die Musik in CD Qualität weiter.

 

Für jene, die erst hier auf den Retroklassiker aufmerksam werden: Man kann sich auch wieder entscheiden ob man sich wieder komplett neue Charaktere bastelt, oder eben jene aus dem Originalspiel nimmt oder einfach den letzten gespeicherten Spielstand aus der Schicksalsklinge übernimmt und mit seinen liebgewonnenen Helden weiterspielt. Dafür muß man nur die entsprechend Datei mit der Endung *.GAM aus c:/dosgames/dsa1/ ins Verzeichnis c:/dosgames/dsa2/games/ kopieren. Beim Start wählt man im Tempel statt die Helden einfach eben den entsprechenden Spielstand aus und schon wird die Party importiert.

 

Kurz zur Story: Die Helden verschlägt es dieses mal ins Svelttal und hier werden sie von einem Händler und einem Elfen nach dem Salamanderstein angesprochen. Diesen muß man natürlich finden und nach einigen Wirrungen den Elfen übergeben.

 

Schatten über Riva

Schatten über Riva
Schatten über Riva

Schatten über Riva ist der letzte und meiner Meinung nach der schwächste Teil der Reihe aus dem Jahre 1996. Aktuelle Hardware wurde nicht ausgenutzt und die Stadt wirkt zum im selben Jahr erschienenem Spiel The Elder Scrolls – Arena recht leblos und trist – keine Menschen die durch die Straßen marschieren und nichts. Spieltechnisch wurden keine Neuerungen aufgenommen. Im Spiel wird man nach Norden in die Havenstadt Riva versetzt. Man gerät mitten in den Strudel merkwürdiger Ereignisse. Orks haben sich in der nahegelegenen Mine verschanzt, es steht ein Orkangriff bevor und die aufgeheizte Stimmung der Bürger macht sich in Wut auf die Halborks – genannt Holberker – Luft und der Stadtrat verhält sich in dieser Situation mehr als merkwürdig.

Mein Fazit

Die Spiele an sich sind für Fans des schwarzen Auges Klassiker an sich. Für all jene, die die Nordlandtrilogie nicht kennen und über dieses Bundle bei Amazon oder Ebay stolpern seien gewarnt: Es handelt sich um Spiele, dessen jüngster Ableger im kommenden Jahr sein 20 jähriges Jubiläum feiert. Dementsprechend wirken auch die Dungeons und Städte etwas altbacken und die Kämpfe sind in ISO-3D rundenbasiert. Die Regeln der damaligen 3. Edition des schwarzen Auges wurden recht gut und authentisch versoftet. Das gesamte Bundle, was UIG hier in der Play Indie Collection abliefert ist mit ein paar Ausnahmen ein recht rundes und gelungenes Paket, welches unter aktuellen Windows-Versionen recht anständig läuft.

Allerdings gibt es zwei Wermutstropfen. Das ist erst einmal die etwas nun ja krude Konfiguration von Sternenschweif in der DOSBox. Wie man das umschiffen kann, habe ich erläutert. Der zweite Punkt der mich etwas mehr stört ist, daß man das Bundle nur für Windows optimiert hat. Grund: Die DOSBox ist Open-Source-Software und daher auch für die meisten Linuxdistributionen und den Apple-Mac kostenfrei erhältlich. Es währe daher kein Problem gewesen, mit der DVD auch andere Systeme zu unterstützen.

Anmerkung: UIG verkauft nun mittlerweile auch die Teile der Nordlandtrilogie einzeln auf CD/DVD. Gewisse Rezensionen auf Amazon besagen, daß gerade bei Teil 2 Sternenschweif die abgespeckte Version verkauft wird und nicht die hier vorliegende Vollversion mit 2 CDs. Das macht sich, wie weiter oben schon erklärt, bei der Musikuntermalung bemerkbar. In gewissen Spielabschnitten gibts da nur die qualitativ schlechteren MIDI Sounds der Musik aufs Ohr.

Material

Wie weiter oben versprochen, liefere ich an dieser Stelle noch ein paar selbst generierte Helden und einen Multipatcher für Die Schicksalsklinge nach. Beides habe ich in einem Archiv namens Material.7z gepackt. Mit 7zip oder Winrar kann man dieses Archiv einfach entpacken. Die Charakterdateien mit der Endung *.CHAR gehören ins Verzeichnis c:/dosgames/dsa1/ kopiert. Beim Spielstart kann man sich diese nun zusätzlich auswählen.

Der Multipatcher ist bis Windows 7 (getestet bei mir unter Win 98, Win XP und Win Vista) installierbar und lauffähig. Einfach doppelt auf die Multi-Patcher.cab klicken und installieren. Wer Windows 8.x oder Windows 10 nutzt, aber eine ältere Windosversion zur Verfügung hat, der kann diese in einer Virtuellen Maschine starten und den Multipatcher dort nutzen. Ansonsten ist ein älteres Windows (bis Windows 7) in einer virtuellen Maschine zu installieren und dort hinein den Multipatcher.

Weiterhin enthält das Archiv einige Komplettlösungen, sowie Tipps, Tricks und Pläne für Dungeons zu allen drei Spielen.

Links

  1. Guido Henkel über Thalion und die Nordlandtrilogie
  2. Material zum Spiel für den Download

Von Spielkonsolen, Heimcomputern und den passenden Eingabegeräten

Für das lange Sommerloch 2015 habe ich mir wieder mehrere Bücher angeschaft. Zwei an der Zahl um genau zu sein. Beides sind eher als Nachschlagewerke gedacht. Ersteres heißt Spielkonsolen und Heimcomputer 1972 bis 2015 und ist derzeit in der  fünften erweiterten Auflage erhältlich. Das zweite nennt sich schlicht und einfach Joysticks – Eine illustrierte Geschichte der Game-Controller 1972 bis 2004.

Winni Forster

Beide Titel sind von Winnie Forster herausgegeben worden, im Laufe seiner Karriere schon seit 1982 am Computer saß und seit den 90er Jahren in der Videospielbranche tätig ist. Er war leitender Redakteur bei PowerPlay und Redaktionsleiter bei Cybermedia. Aktuell schreibt er auch für die deutsche Ausgabe des RetroGamer.

Spielkonsolen und Heimcomputer

Spielkonsolen und Heimcomputer
Spielkonsolen und Heimcomputer

Diesen Titel des Gameplanverlages kann man durchaus eher als Nachschlagewerk verstehen anstatt als Büchlein, welches man von vorn bis hinten durchliest. Der Preis mit 27,80 Euro ist auf den ersten Blick ganz schön happig. Blättert man das Buch durch, fallen dem geneigten Leser die vielen Farbabbildungen und etliche durchgängig farbig gedruckten Seiten auf. Durch die vielen Farbfotos auf über 260 Seiten ist der Preis schon gerechtfertigt. Das Buch fühlt sich beim ersten Durchblättern schon hochwertig an, die Kapitel kommen in Magazinoptik daher – mattes Hochglanzpapier eben. 😡

Das Buch beginnt Anfang der siebziger Jahre und beschreibt die Aufbruchstimmung bei den Spiel-Automaten und setzt dann direkt bei den ersten Konsolen von 1972 ein. Chronologisch werden über 500 Geräte präsentiert, von unbekannten „Dingern und Machwerken“ wie Fairchild II über die Bestseller von Commodore und Atari bis hin zu aktueller Spielehardware wie der XBox One und dem Apple I-Phone vorgestellt. Jede Hardware wird auf einer bis maximal sechs Seiten vorgestellt, dazu gibts Farbfotos der Konsole oder des Computers und eben recht bekannten Spielen dazu

Jede Hardware Ära hat einen kurzen Vorspann, in dem die Neuerungen beschrieben werden. So wird der Beginn der Automatenära beschrieben, dann die 8-Bit Ära und so weiter bis ins 21. Jahrhundert.

Fazit: Für jeden Retro-Fan eine Pflichtlektüre fürs Bücherregal. Als Nachschlagewerk oder zum Blätter immer gut geeignet wegen der Vielfalt der Infos und der guten Übersichtlichkeit.

Joysticks - Eine illustrierte Geschichte der Game-Controller 1972 -2004
Joysticks – Eine illustrierte Geschichte der Game-Controller 1972 -2004

Joysticks – Eine illustrierte Geschichte der Game-Controller 1972-2004

Winnie Forster und Stephan Freundorfer, die beiden Herausgeber dieses Titels, konnten es augenscheinlich nicht lassen, im Titel eine Anspielung auf Stephen Hawkings Werk (Eine illustrierte Geschichte der Zeit) zu machen, zumindestens hat das für mich so den Anschein.

Mit diesem Band hält man ein schmaleres Buch mit 140 Seiten in der Hand. Der Preis ist mit 17 Euro 80 für dieses Buch in magazindicke wieder etwas hoch, dafür aber auch wieder qualitativ verarbeitet – Mattes Hochglanzpapier. Die Gamecontroler sind wieder zeitlich chronologisch geordnet von den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bis zu den frühen Jahren des 21. Jahrhunderts. Gezeigt wird auch so manches kurioses oder auch Verkaufsflopp. Beispielsweise das Joyboard der Firma Amiga Inc., welches durch den Guru-Meditationsfehler in die Analen der Computergeschichte eingegangen ist.

Kurze Geschichte am Rande Das Joyboard muß so

Amiga Joyboard
Amiga Joyboard

um ’84 auf den Markt gekommen sein, als Steuerungsgerät für Atarikonsolen. Leider gabs schon während der Veröffentlichung des Gerätes Spiele und Konsolencrash, den Commodore und Atari ausgelöst haben. Sinkende Konsolenumsätze bei Atari liesen diese Steuerung kurzerhand floppen. Also nahm man die Geräte bei Amiga um zu meditieren. Das Joyboard selbst kam rund zwei Jahrzehnte vor Nintendo mit dem Wii Balance-Board heraus. Es ist eine Wippe, die man in 8 Richtungen drücken konnte und nur grobmotorisch mit vollem Körpereinsatz bedienen konnte. Spiele dafür gabs kaum, weil just in Moment der Fertigstellung der Konsolenmarkt crashte. Allerdings war man schon in der Entwicklung des Amigas vertieft und es sollte zu dem neuen Computer auch gleich ein Betriebssytsm entwickelt werden. Aber so eine Neuentwicklung ist nicht immer problemlos. Immer wenn irgendein Softwarefehler auftrat, schlossen die Entwickler ein Joyboard an und setzten sich drauf. Nun war es an der Zeit so still zu sitzen wie ein meditierender Guru, um den Zeiger auf dem Bildschirm nicht zu bewegen. Das soll die Entwickler entspannt haben und bei den Lösungen anstehender Probleme geholfen haben. Daher gabs dann später bei Softwarefehlern statt den schnöden Namen Error die Guru Meditation, ein Synonym dafür, daß der Computer sich aufgehängt hat.

Weiter im Text: Das vorliegende Buch über Joysticks ist recht leicht und schmal und passt auch noch schnell in jeden Reisekoffer. 140 Seiten mit Farbfotos bringen recht übersichtlich und leicht verdaulich die wichtigsten Fakten (leider nicht die gerade eben geschriebene Annekdote) dem Leser nahe. Für jeden, der schon das oben beschriebene Buch über Konsolen und Heimcomputer besitzt eine ideale Ergänzung zum Stoff.

 

Links und Quellen

Ein lieben Dank auch an Winnie Forster von Gameplan, der mir für den Artikel die Coverscanns zur Verfügung gestellt hat.

Die Lange Nacht der Spiele – Retrocomputing in Leipzig

Letztes Wochende hat es mich zur langen Nacht der Spiele in Leipzig verschlagen. Veranstaltungsort war die Fachhochschule für Informatik und Medien in Leipzig. Zu sehen gab es alles vom Retro-Computing, über Anime und Brettspiele bis eSports und Robotik. Hier ein kurzer Abriss meiner Eindrücke. Es ist schwer überhaupt einen Anfang zu finden, aber ich versuche mein Bestes.

Commodore Logo
Commodore Logo

Als Generation Amiga habe ich mich hauptsächlich im Bereich Retrocomputing herumgetrieben. Zu sehen waren eigentlich viele Homecomputer der ausklingenden 70er Jahre und der 80er Jahre. Beliebte Geräte in Deutschland waren beispielsweise der C64 und verschiedene Homecomputer der Marke Amiga, ebenfalls aus dem Hause Commodore. Hierfür hatte man eigens einen ganzen Unterrichtsraum zur Verfügung gestellt, hauptsächlich mit C64 und einigen Amiga Homecomputern (Amiga1200, Amiga 600). Petro Tyschtschenko hatte hier auch seinen Stand, an dem er sein Buch (ich berichtete in einem früheren Artikel über dieses Buch) verkaufte und signierte. Zuweilen stand er auch für Fragen über Commodore und Amiga, die er wahrscheinlich schon gefühlt zum tausendmillionsten Mal beantwortet hatte, zur Verfügung. Zwischenzeitlich hatte er noch zwei Vorträge über seine Arbeit bei Commodore und nach dem Fall des Computerriesen. Allerdings habe ich mich auch auf den Prototypen des Amiga Walker gefreut, aber Petro hatte den daheimgelassen, weil er dachte es geht nur um Spiele. Daher hatte er nur einen C64 und einen Amiga 1200 aufgebaut und Software gezeigt.

 

Atari Logo
Atari Logo

Leichte Zweifel über den friedlichen Verlauf dieses Events kamen mir auf, als ich vorm Eingang der Commodore-Lounge vier oder fünf Atari ST aufgebaut sah. Es geht ja die Geschichte herum, daß Jay Miner mit seiner Firma Hi Torro, die ja später in Amiga umgetauft wurde, bei der Firma Atari einen anständigen Kredit aufnahm, um die Weiterentwicklung des Amiga zu Finanzieren. Mittlerweile war ja irgendwann um 1984/85 Commodoregründer Jack Tramiel zu Time Warner gewechselt und übernahm die Spielautomatensparte Atari, eben jener Firma, die Amiga Geld lieh (das muß aber noch vor Tramiels Antritt bei Atari gewesen sein). Als er sah, daß Amiga ihm Geld schuldete, wollte er die kleine aufstrebende Computerfirma einfach kassieren und aufkaufen (wegen der super Grafik Chips, die Atari in eigene Geräte bauen wollte). Commodore kam an und bot mehr für Amiga – übernahm damit auch gleich die ganze Firma. Was folgte war ein langer und erbitterter Streit um Lizenzen und angeblich verletzter Patente. Das ganze uferte, gerade bei den Fans der beiden Computermarken zu einem Glaubenskrieg aus. Aber das sind olle Kamellen, die Commodore-Fans und Atari-Fanboys saßen bei ihrem Retrocomputing-Hobby jedenfalls einträchtig nebeienander.

Hauptsächlich habe ich mich im Bereich des Retrocomputing aufgehalten. Für jede Computer- und Konsolenmarke gabs ein eigenes Zimmer. Von Atari über Sega, Schneider CPC, Spectrum ZX, Teleco und PCs mit einem Alter von bestimmt 30 Jahren gabs eigentlich jede Menge erhaltener und funktionsfähiger Geräte zu sehen. Besucher wurden sogar angehalten, lauffähige Spiele und Software auszuprobieren. Gerade bei den jungen Besuchern und Besucherinnen kam das recht gut an. Auf den Gängen sah man auch eigene selbstgebaute Arcadeautomaten, die auf Standard PC-Technik basieren. Auch für etwas weniger aktuelle Konsolen (XBox) wurden spezielle Steuerungssysteme vorgestellt. Leider habe ich es vermasselt ein Bild davon zu machen.

C64 mit selbstgebauten Erweiterungen - 160 GB Festplatte und CD-Brenner im Gehäuse eines 1541 Floppy-Laufwerkes von Commodore
C64 mit selbstgebauten Erweiterungen – 160 GB Festplatte und CD-Brenner im Gehäuse eines 1541 Floppy-Laufwerkes von Commodore

Einige Aussteller beim Retrocomputing sind versierte Bastler. So wurden beispielsweise Minicomputer wie der Rhaspberry Pi oder Arduino als Konsolen für alte Retrogames hergerichtet, oder moderne PC-Technik, wie beispielsweise Festplatten und CD-Brenner in Gehäuse des alten Commodore 1541 (ein 5,25 Zoll Floppylaufwerk) gebastelt und via haarsträubender Verkabelung an den legendären C64 angeschlossen. Von dort aus konnte der Besitzer dieses Gerätes seine Softwareschätze starten und  den Besuchern vorführen. Auch modernere Steuerung von Zeiten der Playstation wurde mittels Eigenbau an den C64 angeschlossen.

 

Neben vielen Ausstellungsstücken gab es auch von 15 Uhr bis nach 0 Uhr kürzere und längere Vorträge zu hören, über alte Retrotechnik, Petro über seine Arbeit bei Commodore und alles was danach folgte, Spielefirmen, die vor 20 oder 30 Jahren auf den alten System ihre Blütezeit hatten, wie man mit modernen Mitteln (Hard- und Software) noch für die alten Geräte Games programmieren kann und und und…

Das verlorene Königreich - Die Stadt Strehl
Das verlorene Königreich – Die Stadt Strehl

Weiter auf der Retrostrecke, konnte ich noch mit den Jungs von der RPG-Schmiede Leipzig unterhalten. Die beiden entwickeln mit dem RPG-Maker ein Kachel-Rollenspiel mit dem Namen „Das verlorene Königreich.“ Die Helden des Spiels , also die Spielfiguren, die man dort steuern darf, müssen in verschiedenen Quests ein Königreich vor einigen Fieslingen beschützen. Noch ist das Spiel allerdings nicht fertig, es müssen noch verschiedene Quests und Handlungsstränge eingebaut werden und selbst noch an bereits vorhandenem gefeilt werden. Die Grafik erinnert ein bisschen an frühe Rollenspiele, wie Ultima I, Zelda, frühe Final Fantasy-Teile und co, das Kampfsystem wurde an Final Fantasy angelehnt. Spielbare Demos stehen bereits auf der Projektseite der RPG Schmiede Leipzig zum Download bereit.

Fazit

Ich hoffe, daß ich nächstes Jahr bei der Spielenacht in Leipzig sein kann und das für den gesamten Abend und die halbe Nacht. Sehenswert war das alle mal, für einen Nachmittag allerdings zuviel. Gerade auf der Retrocomputingstrecke herrschte eine eher familiäre Stimmung. Aussteller gaben gern Auskünfte über ihre Systeme und Basteleien, Fotos waren sogar ausdrücklich erwünscht. Sämtliche Links zur Spielenacht und vorgestellten Projekten befinden sich wie immer ganz am Ende des Artikels.

Amiga 1200
Amiga 1200
Amiga 600
Amiga 600
Der Amiga 500
Der Amiga 500
Amiga Walker - Bild mit freundlicher Genehmigung von Petro Tyschtschenko
Amiga Walker – Bild mit freundlicher Genehmigung von Petro Tyschtschenko
Petro Tyschtschenko bei der langen NAcht der Spiele in Leipzig
Petro Tyschtschenko bei der langen NAcht der Spiele in Leipzig

Links

 

  1. Die Lange Nacht der Spiele in Leipzig bei der Schreibfabrik
  2. Die lange Nacht der Spiele in Leipzig – Facebook
  3. Projektseite der RPG Schmiede Leipzig
  4. Facebookseite der RPG Schmiede
  5. Petro Tyschtenkos Buchwebseite
  6. Ein Insider packt aus – Petro Tyschtschenkos Buch über Commodore und Amiga @Medienspürnase

Auf ein Neues mit Dungeon Master Java

Dungeon Master Java
Dungeon Master Java

Vor reichlich zweieinhalb Jahren berichtete ich über Dungeon Master Java und einige Probleme mit der Uralt Java-Version. Mittlerweile ist man da auf einem neueren Stand.

Ein Blick auf die offizielle Webseite von Dungeon Master Java kann man sich eigentlich sparen. Das ergibt nicht mehr wirklich viel neues. Erst im Menü Fan’s Submissions findet sich ein etwas neuerer Eintrag aus 2014. Folgt man den Links kommt man Hier heraus. Und da findet man eine aktuelle kompilierte Version von Dungeon Master Java für die Javaversion 8 Update 31. Lauffähig unter Windows mit Java 8.

Was ist neu?

Viel hat sich eigentlich nicht getan. Dem Dungeon-Editor ist ein Satz neuer Icons beschert worden. Es sind einige Bugfixes behoben worden und das wichtigste ist, der Editor stürzt nicht mehr ab. Nun sind beliebig viele Ebenen fürs Dungeon und beliebig viel Felder frei wählbar, ohne daß der Editor abstürzt oder langsamer wird. Ein weiterer Vorteil: Dungeon Master Java kann man nun auf dem USB Stick mitnehmen, dort belegt es nur knapp 40 MB Speicherplatz. Es läuft jetzt auch auf Rechnern mit Grafikarten auf dem Prozessor und weiterer Grafikkarte zusammen.

Update 22. September 2020

Leider funktioniert die weiter genannte Seite mit dem Download der Java-Version nicht mehr wirklich. Die Version, die zuletzt dort verlinkt warm habe ich soweit gesichert. Ein Download  findet ihr in der folgenden Linkliste.

Links

  1. Offizielle Seite zu Dungeon Master Java
  2. Fan’s Submitted Stuff – Offizielle DMJ-Seite
  3. Meister der feuchten Keller – Dungeon Master
  4. Problembehebung Dungeon Master Java
  5. Spielenews – PS2-Games für PS4|Dungeon Master News|Minecraft für die Wii
  6. Dungeon Master Java – ca 20 MB

2400 MS-Dos Titel im Browser spielbar

Dune 2 - MSDOS
Dune 2 – MSDOS

In den letzten Wochen hat das Internetarchiv The Archive.org sein Angebot an kostenlos spielbaren Spieleklassikern weiter ausgebaut. Insgesamt kamen um die 2400 MS-DOS Klassikler aus den 80er und 90er Jahren hinzu, darunter beispielsweise Dune 2, Doom und Commander Keen.

Nach dem das Projekt von Jason Scott bereits im November mehrere hundert Arcade-Spiele für den Browser veröffentlicht hat, folgten nun in diesen Tagen 2400 MS-DOS Spieleklassiker aus den 80er und 90er Jahren. Darunter befinden sich zahlreiche Klassiker verschiedener Genres wie Prince of Persia, Duke Nukem, Lemmings, Tetris, Commander Keen oder Dune 2. Alle dieser Spiele nutzen die MS-DOS Emulation JSMESS, die einen direkten Start der Spiele im Browser ermöglicht. Allerdings befindet sich der Emulator noch in einer frühen Beta-Phase, so daß es öfters zu Schwierigkeiten mit Bild, Ton und Steuerung der Spiele kommt. Als Schmankerl haben die Archivare aus ihrer Sicht die wichtigsten Games zusammengestellt. Alle Links zum Thema befinden sich wieder am Ende des Artikels.

Links

  1. The Archive.org
  2. Netzgeflüster – The Internet Arcade – Spielhallenspiele für den Browser – @Medienspürnase
  3. 2400 MS-DOS Spiele bei The Internet Archive.org
  4. JSMESS, Emulator
  5. Wichtigste MS DOS Spiele aus sicht der Archivare

Netzgeflüster – The Internet Arcade – Spielhallenspiele für den Browser

Arkanoid
Die älteren Leute unter uns erinnern sich sicherlich noch an die alten Spielhallen mit den hübschen Spielautomaten. Nein nicht an die einarmigen Banditen aus Las Vegas, die für das Glücksspiel stehen, sondern die alten Geräte aus den siebziger bis neunziger Jahren, auf denen teilweise richtig schöne und grafisch hochwertige Spiele liefen.

 

Die Webseite Archive.org hat sich die Mission historische Webseiten und Spiele zu archivieren auf die Mütze geschrieben. Nun hat man dort über 900 alte Arcade-Titel gesichert, die via Emulation auf jedem beliebigen Browser laufen. Dazu zählen gerade Klassiker aus den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, beipielsweise Arkanoid oder Indiana Jones and the Temple of Doom.

Realisiert wurde das Archiv mit JMESS, welches sich zur Aufgabe macht, hunderte von Computertypen zu emulieren. Allerdings gibt es noch Einschränkungen, welche sich gerade bei der Skalierung einiger Spiele zeigen. Nach Angaben von Archive.org laufen die Spiele derzeit am Besten im Firefox, allerdings sollten andere Browser auch damit klarkommen. Allerdings ruckelt so manches dieser alten Spiele, was höchstwahrscheinlich an den Serverkapazitäten liegt, denn diese müssen für die Emulation der Spiele sorgen.

Da der Sound vieler Spiele sehr zerstückelt durch die Leitung kommt, ist bei den Spielen dieser standardmäßig abgeschaltet.  Ein Klick auf den „Unmute“ – Knopf schaltet den Ton wieder zu. Allerdings wird geraten, sich vor dem Spiel die Anleitung durchzulesen, denn dort ist zu sehen, welche Funktionen im Browser nachgebildet werden.

Links

  1. Archive.org
  2. Arkanoid
  3. Indiana Jones and the Temple of Doom
  4. JMESS

Retrofeeling am iMAC mit MorphOS

MorphOS
MorphOS

Wer noch einen alten Mac ab der vierten Generation bei sich herumstehen hat, kann diesen bedenkenlos wieder aktivieren und zwar mit MorphOS. Die aktuelle Version 3.5.1 von MorphOS unterstützt noch eine ganze Reihe weiterer Modelle von Apples Macs.

So mancher G4-Mac steht noch in deutschen Haushalten herum, selbst wenn Apple die Produktlinie seit 2007 betriebssystemmäßig nicht mehr unterstützt. Ist es ein eMac mit 1,25 GHz und 1,42 GHz, ein iBook G4, ein Mac Mini G4, ein Cube, ein PowerBook G4 oder ein PowerMac G4, muss man die Maschine nicht verstauben lassen, sondern kann sie für ein Retroerlebnis nutzen. Alle diese Macs unterstützen das von AmigaOS fortgeführte MorphOS.

MophOS ist ein Fortführung von AmigaOS 3.5.1. Auf deutschen Servern befindet sich die passenden Boot-Images, mit denen sich eine bootbare CD oder ein USB-Stick erzeugen läßt. Mit etwas Geduld und Bastelfreude kann man schnell und recht unkompliziert ein zum Amiga kompatibles System auf dem Mac installieren. Ursprünglich war es für den Pegasos entwickelt worden, doch viele davon wurden nie verkauft. Seit MorphOS 2.4 kann man Apples Mac mini G4 verwenden, später kamen eMac und PowerMac und andere Maschinen hinzu. Selbst auf einem Power Mac G5, Apples berühmter erster Käsereibe, spielt MorphOS seit Version 3.2, wenn auch mit Einschränkungen.

Allerdings ist MoprhOS keine freie Software. Nach einem Testzeitraum von ca 30 Minuten wird man aufgefordert eine Lizenz zu kaufen. Diese ist nicht wirklich billig. Kostenpunkt 111,11 Euro für PowerBook und iBook. Für eMac und Mac mini G4 kostet der Spaß ca 80 Euro.

Links

Retrosommer im Keller – Might and Magic 6

Übers Pfingstwochenende ist der lange ersehnte Sommer über Deutschland hereingebrochen. Bei Temperaturen von dreißig Grad (und mehr) habe ich mich wieder in meinen kühlen Keller zurückgezogen. Diesesmal habe ich meinen antiquierten PC mit Windows 98 angeschlossen. Nachdem ich letztes Jahr über einen Klassiker aus 1988 geschrieben habe, gehts diesen Sommer ins Jahre 1998 anno dazumal. Might and Magic 6: The Mandate of Heaven heißt der hier vorgestellte Titel.

Cover Might and Magic Quelle Wikipedia englisch
Cover Might and Magic Quelle Wikipedia englisch

Entwickelt hat diesen Teil der Might and Magic Reihe New World Computing, vertrieben von 3DO. Spinnoffs der Might and Magic Reihe sind die rundebasierten Strategie und Taktikspiele Heroes of Might and Magic und Das Mandat des Himmels setzt die Story aus dem Spiel Heroes of Might and Magic 2 fort.

In Mandate of Heaven geht es darum, mit einer am Anfang erstellten Truppe aus 4 Helden König Roland Ironfist zu finden und einem bösen Kult aus Teufelsanbetern dem Kult von Baa den Garaus zu machen.

Might and Magic 6 - Spielszene - Quelle Wikipedia englisch
Might and Magic 6 – Spielszene – Quelle Wikipedia englisch

Might and Magic 6 lehnt sich in der Freiheit stark an The Elder Scrolls an und bietet ein recht großes Areal, bestehend aus 15 großen Gebieten, die man frei erkunden kann. In jedem dieser Gebiete gibt es mehrere Höhlen und Dungeons, die meist gelöst werden müssen um irgendeine Queste oder einen Auftrag zu erledigen. Zudem wimmelt es in diesen Arealen, außerhalb der Städte nur so von Gegnern. Das Questsystem ist nicht linear und daher recht flexibel. Man kann sich also aussuchen, welche Aufträge und Questen man zuerst erledigt. Allerdings werden die Aufträge immer schwerer, da immer stärkere Gegner auf die Abentreurergruppe treffen. Recht interessant ist auch noch das System, welches Tag und Nacht simuliert. Man kann beispielsweise in einem Lager campieren, oder sich in einer Taverne einquartieren und dabei die Zeit verstreichen lassen… beispielsweise um 8 Stunden Schlaf, mann kann aber auch die Zeit nur um ein paar Minuten verstreichen lassen, oder bis zum nächsten Morgen abwarten (ohne die Helden schlafen lassen) aber vorsicht, lässt man die Abenteurer zu lange wach, dann werden diese schwach oder gar irrsinnig oder sterben gar.

Might and Magic Inventar - Quelle Wikipedia
Might and Magic Inventar – Quelle Wikipedia

Weiterhin gibt es ein recht einfaches Skillsystem. Die Fähigkeiten werden in Talente in verschiedenen Waffengattungen (beispielsweise Dolch, Schwert, Speer, Stab etc), Rüstungsklassen (z.B. Plattenpanzer, Kettenhemden, Schilde etc), Magiearten (Elementarzauber wie Feuer, Erde, Luft und Wasser oder Spirituelle Magie) sowie andere Fertigkeiten, wie das Entschärfen von Fallen, Stehlen oder Diplomatie eingeteilt. Diese Fertigkeiten kann man, vorrausgesetzt man hat die nötige Stufe und damit genug Talentpunkte erreicht, auf das Niveau von Experten und später auf das von Meistern und Großmeistern steigern. Das bringt natürlich Vorteile mit, beispielsweise schnelleres Zaubern, oder schnellere Regeneration und so weiter. Eine Stufe kann man in einer Trainingshalle aufsteigen, vorausgesetzt man hat genug Erfahrungspunkte, die man durchs Monsterkillen oder das Erledigen von Quests und Promotionquests erlangt. Hat man seine Charaktere um eine Stufe (oder auch mehrere) trainiert, gibt es pro Stufe Geschicklichkeitspunkte (Skillpoints) die man dann auf die einzelnen Talente verteilen kann. Hat man genug Skillpoints, dann kann man das Talent um eine Stufe zum Experten, Meister oder Großmeister steigern.

Dann gibts da noch die Promotionquests. Das sind die Aufträge der Ratsmitglieder, die man für den Erfolg des Spiels abschließen muß. Die Charakterklassen werden durch die Promotion angehoben, beispielsweise wird ein Ritter nach erfolgreicher Promotionqueste zum Champion. Insgesamt gibt es für jede Charakterklasse zwei Promotionen. Und jede davon erlaubt es, die Talente und Fertigkeiten weiter zu erhöhen. Schließlich gibt es noch im Spiel verschiedene Tränke und Flüssigkeiten zu finden, die die Attribute der Charaktere, wie Geschicklichkeit, Stärke, Mut und dergleichen erhöhen.

Fazit

Das Spiel ist mittlerweile 16 Jahre alt und das merkt man der Grafik schon an. Damals war dieser Stil das Non-plus-ultra, aber die Zeit bleibt halt nicht stehen und das technisch machbare wird immer ausgefeilter. Trotz der mittlerweile antik wirkenden Grafik, bringt das Spiel immer noch (zumindestens unter Windows XP) einige Stunden Spielspaß und im Internet tummeln sich mittlerweile viele Lösungen und Walktroughts dazu. Was mich gerade dazu bewogen hat über diesen Teil der Reihe zu schreiben? Nun der ist grafisch und spielerisch der beste Teil dieser Reihe, die ja mittlerweile 10 Teile umfasst.

Links

  1. Might and Magic World – eine recht große Community zum Spiel
  2. Retrosommer 2013 – Meister der feuchten Keller – Dungeon Master

Ein Video über das Gameplay

Might & Magic VI: The Mandate of Heaven (1998) (PC) (New World Computing) (HQ Video)

Sommerzeit – Retrozeit

Ich hoffe, daß dieser Sommer so wird wie der letzte, in dem sich Hitzewellen mit tropischen Nächten abgewechselt haben. Warum? Die paar heißen Wochen im letzten Jahr, haben mich dazu gezwungen, mich im kühlen Keller einzuquartieren. Diese Zeit des Nichtstuns habe ich dazu verwendet, ein paar alte Spieleklassiker auf meiner alten Freundin (dem Amiga) zu spielen. Jedenfalls habe ich mir schon die Zeit dazu genommen, meinen Amiga wieder aufzubauen und meinen Stapel Disketten zu sortieren. Auch einen alten PC mit einem antiquierten Windows 98 unter dem noch ein olles MS-Dos läuft, habe ich dort deponiert. Mal sehen was sich da in meiner Schatzkiste findet. Vielleicht hilft mir auch wieder ein Streifzug durch die unendlichen Weiten des WWW so getreu nach dem Motto Was war, Was ist, Was sein wird.

Netzgeflüster – Retrogames gut archiviert

Dungeon Master Teil 1
Dungeon Master Teil 1

Die Älteren unter uns können sich noch an die guten alten achtziger und neunziger Jahre erinnern und an die eine oder andere Spieleperle aus dieser Zeit. Myabandonware pflegt ein recht großes Archiv mit Spielen aus dieser Zeit. Die meisten dieser Klassiker sind nur unter MS-DOS lauffähig und benötigen daher einen Emulator, wie die DosBox.

Myabandonware ist recht gut aufgeräumt und verfügt über eine Suche. Weiterhin sind die Spiele nach Jahr, Genre, Name des Spiels, Publisher und Entwickler sortiert, so daß der Retrospieler sich recht schnell zurecht findet.

Hat man ein Spiel gefunden, warten einige Infos zum Spiel und dazu einige Screenshots auf den geneigten Retrospieler. Diese Seite lädt auf jeden Fall zum Stöbern ein und als i-Tüpfelchen kann man sich viele der dort vorgestellten Spiele herunterladen und mit dem entsprechenden Emulator auf jedem modernen Betriebssystem spielen. Die DosBox gibt es kostenlos als Open Source Programmchen für Windows und Linux.

Links zum Artikel

  1. My Abandonware
  2. Die DosBox – Ein MS-DOS Emulator

Play Retro – Yuppi’s Revenge

Seit ein paar Tagen ist das teure Weihnachtsfest vorbei und das neue Jahr ist noch jung. Viel Geld wurde ausgegeben um beide Feiertage ordentlich zu feiern. Jetzt muß ersteinmal wieder Geld verdient und erarbeitet werden, im realen Leben und virtuell natürlich auch. Dazu habe ich mal wieder meinen alten Amiga 500 ausgepackt und einen alten Klassiker von Ariolasoft angespielt, auch um mir die langweilige Zeit zwischen den Feiertagen zu vertreiben. Diesen habe ich anschließend ins ADF Format konvertiert, damit dieser am PC spielbar wird.

Es geht um das Retro-Game Yuppi’s Revenge. Die Story dazu ist simpel. Als Ölmagnat baut ihr auf Ölfeldern in Mexiko, Arabien, Venezuela und auf Sumatra Bohrtürme. Das so gewonnene Öl befördert ihr mit Tankern nach New York oder Rotterdam, wo es gewinnbringend verkauft wird. Mit dem gewonnenen Geld erschließt ihr weitere Ölquellen und kauft größere Öltanker. Zudem sitzt der Vorstand euerer Firma euch im Nacken und fordert ständig, Anteile in Form von Aktien eurer Firma, oder den Firmen eurer maximal 3 Konkurenten zu investieren.

Yuppis Revenge - Hauptmenue
Yuppis Revenge – Hauptmenue

Das Spiel kam 1988 auf dem Amiga 500 und unter anderem auf dem C64 auf den Markt. Es ist eine reine Wirtschaftssimmulation ohne viel Schnickschnack, die aber dennoch viel Spaß macht. Man denkt häufig Nur noch die eine Ladung Öl abliefern, dann kann ich mir einen größeren Tanker zulegen – oder so ähnlich. Grafisch hat das Spiel den Amiga nicht einmal annähernd ausgereizt. Das Spiel beschränkt sich meist auf ein paar Bildschirme mit Statistiken. Einzig ein Flugzeugstart und eben die Landung wurden animiert, wenn man von einem Land zum anderen fliegt. Die Reiseroute verfolgt man auf einer Weltkarte, in die eine Linie animiert wurde. Achja und eine Animation zeigt auch einen Lift im Luxor Hotel beim Ein- und Auschecken aus eben diesem.

Es können maximal 4 Spieler mitspielen, natürlich nicht im Netzwerk, sondern ganz Retro an einem Rechner. Gewechselt wird Rundenweise, sobald einer der Spieler ins Hotel eincheckt ist der nächste an der Reihe und darf agieren.

Das Spiel ist nun mit Win UAE unter Windows lauffähig und mit passendem Amiga-Emulator natürlich auch auf Linux und Mac-Rechnern.

Links

  1. Yuppie’s Revenge – Download – ca. 150 kb
  2. Download WIN UAE

Totgesagte leben länger – Für immer Amiga – Amiga forever

Regt sich immer noch im Grab - Der Deluxe Paint Pharao des Amiga (Bild: Electronic Arts)
Regt sich immer noch im Grab – Der Deluxe Paint Pharao des Amiga
(Bild: Electronic Arts)

Eine Softwaresammlung für den Amiga

Die aktuelle c’t, die kommenden Montag an die Kioske Deutschlands, Österreichs und der Schweiz kommen wird, hat mich dazu gebracht mal wieder etwas über meine erste Freundin zu schreiben. Und die war meine erste Liebe und die hält wohl ewig. Wer diese Wortspielerei nicht versteht: Amiga ist spanisch und bedeutet auf deutsch Freundin.

Und der legendäre Amiga von Commodore lebt immer noch. Seit einigen Jahren legt die Firma Cloanto die Serie Amiga Forever auf und die gibts in 3 verschiedenen Versionen – Value, Plus und Premium. Der Unterschied liegt bekanntlich im Detail. Aber fangen wir von vorn an.

Amiga Forever bringt zum Start eine recht aufgeräumte Oberfläche mit Karteireitern mit. Diese führen zu Spielen, Szene-Demos und bootfähigen Amigaumgebungen. Dazu gibts einige historische Dokumente (Plus-Version) und Videos (Premium). Der Amiga Explorer liegt ab der Plus-Variante bei. Dieser Explorer verbindet den virtuellen Massenspeicher des Emulators mit anderen Windows-Systemen.

Auf der DVD finden sich liebevoll gestaltete Kategrien, die neben Screenshots einige Infos zu den Anwendungen wie Entwickler, Programmtyp und Erscheinungsdatum beinhalten.

Sämtliche mitgelieferten Anwendungen, ROMs und Systemdisketten wurden bei den Rechteinhabern direkt lizenziert und decken jedes Amigasystem ab. Den Motor des Ganzen bildet WinUAE ein freier Amiga-Emulator.

Die Preise liegen bei 9,95 Euro für die Value, 29,95 Euro für die Plus Version und schlappen 49,95 Euro für die Premium Version. Die Upgradepreise von der Vorjahresversion auf die aktuelle liegen recht hoch. Bestandskunden können dadurch nur 10 Euro sparen.

Was hat das mit der c’t zu tun? Nun die legt in der Ausgabe 26/13 die Value-Version mit insgesamt 40 alten Amigaklassikern auf der Heft-DVD bei. Also Kinder, wenn ihr einen Vater habt, der auch einen Amiga hatte… der Niko(k)laus steht vor der Tür, vielleicht könnt ihr euren Vater eine Freude bereiten…

Bestellen kann man zudem die Amiga-Forever auf http://www.amigaforever.com/

Fazit:

Wer auf Retrogames steht und sich nach den guten alten 16-Bit Zeiten sehnt ist mit dieser DVD recht gut bedient. Für Bastler gibt es da natürlich noch einiges mehr zu machen. Aber am Besten spielt man de alten Amiga-Games natürlich noch auf einem originalen Amiga.

Weihnachtsbastelei für Lötfreudige

Immer mal wieder tauchen verschiedene Basteleien auf, mit denen alte Amigas aufgemotzt werden. Diesmal hat sich ein Könner am Lötkolben einen Raspberry PI geschnappt und diesen samt einigen zusätzlichen und passiven Bauteilen an den Floppycontroler eines Amiga gelötet. Nun kann man mit diesem Konstrukt seine ganzen Amigaklassiker als *.adf-Datei auf der SD des Raspberrys sichern und von dort aus auch laden. Das spart viel Platz, denn man kann die gewohnten Diskettenstapel ad Acta legen. Das ganze würde dann wie folg aussehen:

AMIGA-RPI Schaltplan
AMIGA-RPI Schaltplan

Und nun noch ein kleines Video dazu:

Amiga RPI Drive XCopy

Problembehebung Dungeon Master Java

Dungeon Master Java
Dungeon Master Java

Ende August schrieb ich über zwei Dungeon Master Clones. Zu einem, den auf Java basierenden Clone, gab es ein paar kleine Startschwierigkeiten auf moderneren Systemen mit zwei Grafikeinheiten (GPU). In mehreren Zuschriften wurde berichtet, daß der Dungeon Master Java (DMJ) Clone nicht startet und daß die benötigte Java Version veraltet und unsicher ist. Eine kleines Workaround gibt es nun an dieser Stelle.

Für Sicherheitsbewußte

Um den Clone lauffähig zu bekommen, benötigt man eine ältere Java Runtime mit der Version 1.14. Das birgt allerdings Sicherheitsrisiken für den eigenen Computer.

Mit Virtualbox und einem Windows der eigenen Wahl kann man schon für Abhilfe sorgen. Virtualbox wird aus dem Internet geladen und installiert, dazu das Extension-Pack. Hat man Virtual-Box installiert, startet man die Virtualisierungssoftware. Man wählt sich ein Windows der Wahl (was man eben als CD/DVD vorliegen hat) und gibt dem Gastrechner noch einen passenden Namen. Im folgendem Fenster gibt man den Hauptspeicher (RAM) an. 2 bis 3 Gigabyte dürften schon ausreichen. Eine Festplatte wird im nächsten Fenster erzeugt und dazu nutzt man das VirtualBox Disk Image (VDI). Im nächsten Schritt wird eine dynamisch alloziierte Festplatte, erzeugt. Das heißt, daß die Datei, die die Festplatte belegt nur soviel Platz auf der Platte unseres Hostrechners verbraucht, wie viel Daten eben da drin gespeichert sind. Im nächsten Fenster brauchen wir nicht viel zu verändern. Wir belassen es bei 25 Gigabyte an Plattenplatz und klackern einfach auf Erzeugen. Nun muß nur noch der Grafikspeicher festgelegt werden und die 3D-Grafikbeschleunigung und 2D Video-Beschleunigung aktiviert werden. Die Häckchen dazu findet man nach einem Klick auf Anzeige.

Als nächstes wird das Installationsmedium, vorzugsweise CD oder DVD ins passende Laufwerk unseres Hostrechners gelegt und in Virtualbox die angelegte Maschine gestartet. Nun kann man getrost sein Windows aufsetzen. Ein neueres Windows (Vista, Win 7 und Win8) bringt von Haus aus die erforderlichen Treiber mit. Ist das gewünschte Windows nun virtuell installiert, startet man es und installiert dort drin Java 1.14 und den Dungeon Master Java Clone. Das Vorgehen dürfte ausreichend Sicherheit mit sich bringen.

Dieses Workaround setzt natürlich eine zweite gültige Windows-Lizenz oder eine Testversion von Windows vorraus.

Für Schnellstarter

Wer seine Windowspartition auf dem hauseigenem Rechner nur zum Zocken und Spielen verwendet und ein weiteres System (beispielsweise Linux) für kritische Arbeiten (zum Beispiel Onlinebanking und Surfen) nutzt, der kann sich überlegen, ob diese oben beschriebene Arbeit überhaupt nötig ist. Ist das genutzte Windows, installiert in einer eigenen Partition oder einem eigenen Gamingrechner kein Produktivsystem, sondern nur zum Spielen gedacht, kann nun abwägen, ob das oben genannte Vorgehen nötig ist. Bei Systemen, die man für die alltägliche Arbeit und den ganz persönlichen Medienkonsum genutzt wird, sollte natürlich die Sicherheit Vorrang haben.

Es sei aber empfohlen, die ganzen Sicherheitsupdates der beiden Systeme und die Virensoftware und Firewall auf den neuesten Stand zu bringen.

Starthilfe bei neuen Rechnern

Bei einer normalen Installation auf dem Rechner gab es Startprobleme. Die Installation verlief zumeist reibungslos, aber das Starten von Dungeon Master Java (DMJ) hakte und hing. Das Spiel wurde schlichtweg nicht geladen.

Was ist passiert? Die meisten neueren Rechner (neuer als 3 Jahre) besitzen zumeist 2 Grafikprozessoren. Einen auf dem Hauptprozessor und einen weiteren auf einer zusätzlichen Grafikkarte. Zumeist betrifft das die Prozessoren der Marken von Intel – Ivy-Bridge, Sandy-Bridge, Haswell und kommende Generationen.

Hier hilft ein einfacher Trick. Die zusätzliche Grafikkarte von AMD oder NVidia wird einfach in der Windows Systemsteuerung und dem Gerätemanager deaktiviert. Bei älteren Hauptprozessoren und solche ohne GPU erübrigt sich das Abschalten der zusätzlichen Grafikkarte.

Links zu Programmen

Weiterführende Artikel:

Ähnliche Games

  1. Alte Katakomben – Neuer Spielspaß – Legend of Grimrock (Die Medienspürnase)
  2. Legend of Grimrock wird editierbar (Die Medienspürnase)

Plattenkarussell – IBM Festplatte aus den 70iger Jahren

Die Tage bin ich über eine alte Festplatte gestolpert, die bestimmt schon fast 40 Jahre auf dem Buckel hat. Im Vergleich dazu eine moderne 3,5 zollige Festplatte mit mehreren Hundert Gigabyte Kapazität steht daneben. Da wirken moderne Geräte im vergleich dazu winzig und haben gigantische Kapazitäten. Die alten Platten sind gigantisch groß und haben für unser Verständnis einen winzigen Speicher.

Alte Festplatte aus den 70iger Jahren
Alte Festplatte aus den 70iger Jahren

Meister der feuchten Keller – Dungeon Master

Die Tage meines Aufenthalts im kühlen Keller sind seit einiger Zeit gezählt. Das hat der Wetterumschwung von heiß auf eher kühler und frischer bewirkt. Die Zeit, in der sich Hitzewellen mit tropisch warmen Nächten abwechselten, habe ich bei mir im angenehm kühlen Keller verbracht. Um diese Zeit totzuschlagen, habe ich bisweilen meinen alten Amiga 500 entmottet und ein paar alte Gameklassiker gespielt, alte Games mit über 20 jährigem Bestehen – Retroklassiker eben.

Dabei bin ich zufälligerweise auf ein Spiel gestoßen, was auch in feuchten Kellern, wohl eher in einem kalten und kerkerartigem Labyrinth spielt – Dungeon Master. Nachdem ich es einmal durchgespielt habe, wollte ich wissen, ob es denn auf moderneren Systemen wie Winsows 7, Mac OS X oder Linux lauffähig ist. Also habe ich die Zeit genutzt, um ein bisschen zu recherieren. Und siehe da, Dungeon Master habe ich gleich mehrmals ausgegraben, in zwei verschiedenen Versionen, eine davon lauffähig nur unter Windows und MacOSX, leider aber mit einer veralteten Java-Version, dafür aber mit etwas aufgehübschter Grafik. Ein weiterer Clone lief unter aktuellem Windows (bis Win 7 gestestet) und mit dem Emulator Wine unter Linux (getestet auf Ubuntu). Letztere Version nutzt die orginale Grafik aus den Spielen und läuft auch ohne Installation bei Bedarf auch vom USB Stick mit mindestens 128 MB Kapazität.

Was ist Dungeon Master?

Dungeon Master Teil 1 aus Return to Chaos
Dungeon Master Teil 1 aus Return to Chaos

Dungeon Master ist der erste Teil einer Reihe von drei Grafikrollenspielen, die von ca 1988 bis 1995 herauskamen. Die ganze Reihe wurde unter dem Titel Return to Chaos zusammengefasst und beinhaltete insgesamt 3 Spiele und einen Editor. Dungeon Master kam 1988 heraus, gefolgt 1989 von Chaos Strikes Back und 1995 dann sehr verspätet und zu der Zeit schon mit veralteter Grafik Dungeon Master 2.

Das Spielprinzip ist recht simpel gestrickt. Der Spieler sucht sich eine Gruppe aus 4 Kämpfern aus Bilderrahmen aus und erweckt die verstorbenen Helden mit schon festgelegten Startwerten zum Leben. Die Zweite Option ist eine Wiederauferstehung ohne vorbereitete Talente, so hat der Spieler die Möglichkeit die Helden mehr nach seinem eigenem Gusto zu trainieren. Die Figuren werden schließlich Schritt für Schritt durch ein unterirdisches Labyrinth geschickt, in dem diese gegen diverse kreuchende und fleuchende Kreaturen wie Mumien, Skelette, Ritter und so weiter kämpfen müssen. Unterwegs sind natürlich einige Rätsel zu lösen, beispielsweise bestimmte Schalterkombinationen zu finden, um eine Tür zu öffnen und so weiter. Um sich gegen die fiesen Gegner zu behaupten, findet der Spieler im Laufe von Dungeon Master immer mehr nützliche Waffen und Gegenstände, die er zum Totschlagen des Getiers benötigt. Zudem gibt es eine Menge mächtiger Zaubersprüche, die nicht wie bei anderen Rollenspielen vorgefertigt vorliegen. Nein, diese müssen durch Zusammenklicken von Runensymbolen vorbereitet werden.

Was zu erreichen ist!!

Die Ziele der Serie sind recht einfach gestrickt, aber schwer zu erreichen. In Dungeon Master muß der Firestaff von Lord Chaos zerstört werden und die gute und die böse Hälfte von Lord Grey wieder zusammengefügt werden. In Chaos Strikes Back gilt es den wiederauferstandenen Lord Chaos erneut zu vermöbeln, der durch ein magisches Erz seine Macht verstärken will. Und im letzten Teil der Serie, Dungeon Master 2, welches mal ausnahmsweise zum größten Teil völlig oberirdisch spielt, muß eine uralte Maschine mit dem grandiosen Namen Zo-Link repariert und aktiviert werden, um Dämonen und Geister aus der Unterwelt den Zutritt zum irdischen Leben zu verwehren.

Dungeon Master Teil 2 aus Return to Chaos
Dungeon Master Teil 2 aus Return to Chaos

Die beiden Dungeon Master Clone

Das war ein kleiner Exkurs in die Geschichte von Dungeon Master und seiner Nachfolger. Im Internet bin ich auf zwei Versionen gestoßen, die man ohne große Mühen auf aktuellen Betriebssystem spielen kann, ohne irgendwelche Emulatoren auf Windows, mit Java auf Mac und mit Wine auf Linux. Aber mehr dazu gleich.

Eine Version heißt Return to Chaos und diese gibt es als Freeware im Internet zum kostenlosen Download. Mit von der Partie sind natürlich alle drei Teile der oben besprochenen Serie. Grafisch lehnen die sich originalgetreu an die Originale aus den späten achtziger und den frühen neunziger Jahren an, das will heißen, daß genau die selben Grafiken aus den original Spielen genutzt wurden. Das Spielprinzip wurde auch unverändert übernommen. Neu ist nur der Motor unter der Haube. Das Spiel läuft flüssig ohne Installation unter sämtlichen Windows (getestet ab Windows XP) auch vom USB Stick. Dazu wird die Archivdatei nur entpackt und schon kann man per Doppelklick auf RTC.exe loslegen. Nötig ist nur ein DirectX ab Version 3. Neben den 3 Originalspielen wir im Bundle auch noch ein textbasierter Dungeon-Editor mitgeliefert, mit dem der geneigte Spieler natürlich auch seine eigenen Dungeons erstellen und mit anderen Leuten tauschen kann. Zudem kuriseren im Internet auch noch genug andere Dungeons zum freien Download. Funktionstüchtig ist diese Version unter Windows und unter Linux mit halbwegs aktuellem Wine. Man benötigt im Gegensatz zu alten DOS-Programmen keine DOSBox als Emulator, daher entfällt das lästige Gefrickel mit der Konfiguration zusätzlicher Programme.

Dungeon Master Java heißt eine zweite Version von Dungeon Master. Diese Version ist grafisch etwas aufgehübscht. Leider benötigt es für eine veraltete Javaversion in der Version 1.4 als Voraussetzung. In dieser Version wurde nur der erste Teil, Dungeon Master, umgesetzt. Mit im Pack findet sich ein feiner grafischer Leveleditor, mit dem man wieder seine eigenen Levels erstellen kann. im Internet findet man auch hierzu eine Menge feiner Karten. Zwei Add-On Packs fügen neue Grafiken und Monster ein. Lauffähig ist das unter Windows und Mac.

Dungeon Master Java
Dungeon Master Java

Fazit

Wer auf Retrogames steht und Dungeon Master mag, ist bei den beiden Versionen gut aufgehoben. Die Steuerung ist Intuitiv. Kleiner Kritikpunkt: Man muß Englisch können, um die Anleitung zum Editor zu verstehen. Return to Chaos liefert alle Teile der Dungeon Master Serie in einem, dazu einen guten Dungeon Editor. Dungeon Master Java benötigt zugegebenermaßen ein altes Java, was einen zusätzlichen Minuspunkt bedeutet. Leider werden beide Versionen seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt, aber es gibt zumindestens noch eine rege Community, die im Netz Dungeons tauscht.

Update 27. Oktober 2013

Auf mehrere Anfragen und Anmerkungen zu Sicherheitsproblemen, die mit einer alten Java-Version einhergehen, habe ich in einem späteren Blogartikel im Oktober 2013 noch ein kleines Workarround erstellt, wie man den Sicherheitsproblemen unter Java 1.14 begegnen kann. Weiterhin gibt es einige Startprobleme bei Dungeon Master Java bei Rechnern mit mehreren Grafikprozessoren. Diese Probleme betreffen Rechner mit einer Grafikeinheit auf dem Prozessor (Intel ab Ivy-Bridge) und einer zusätzlich verbauten Grafikkarte. In dem gerade erwähnten Blogbeitrag bin ich auch auf dieses Problem eingegangen. Ein Taxi zu dem Artikel mit dem Workarround findet ihr wie immer unter den Links am Ende des Beitrages.

Weblinks

  1. Return to Chaos – Download – Forum – Anleitung
  2. Dungeon Master Java – Binaries – Javaruntime
  3. Dungeon Master Java – Addon Packs
  4. Dungeon Master Enzyklopädie – Dungeons und Wissenswertes zu allen Dungeon Master Clones

 

Update Dezember 2015

Der Link zu Return to Chaos gilt seit einiger Zeit nicht mehr. Der Autor dieses Clones hat die Downloads vom Netz genommen. Die komplette Versionshistory von Return of the Chaos habe ich auf meinem Dropbox-Konto verpackt.

  1. Versionshistory Return to Chaos – ca. 140 MB
  2. Custom Dungeons für Return to Chaos
  3. Return to Chaos – V 0.49 – ca. 12 MB

 

Problembehebungen und Sicherheitsworkarround bei DMJ, sowie weiterführende Artikel

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