Retro Computing: WinUAE 3.3.0 widmet sich AmigaOS 4.x

Geschützt: Schätze wie ein Amiga 1000 eignen sich ebenfalls, aber nicht nur, als Museumsstücke, wie hier im Musée Bolo der EPFL in Lausanne. Rama, Amiga A1000 IMG 4275, CC BY-SA 2.0
Geschützt: Schätze wie ein Amiga 1000 eignen sich ebenfalls, aber nicht nur, als Museumsstücke, wie hier im Musée Bolo der EPFL in Lausanne. Rama, Amiga A1000 IMG 4275, CC BY-SA 2.0

AmigaOS 4.x erfuhr nie eine sonderlich weite Verbreitung unter Anhängern von Commodores Heimrechnern. Nun können Interessierte das System zumindest mit dem Emulator WinUAE 3.3.0 ausprobieren.

Nach einem guten halben Jahr Entwicklungszeit hat das WinUAE-Team Ausgabe 3.3.0 ihres Amiga-Emulators veröffentlicht. Neuerungen gibt es gerade für AmigaOS 4.x. Das Betriebssystem entstammt nicht mehr der Feder Commodores, sondern dem Hause Hyperion Entertainment. Jedoch ist es auf PowerPC-Systeme oder Original-Rechner mit einer PPC-Karte ausgelegt und erfuhr keine weite Verbreitung innerhalb der Amiga-Gemeinde. Mit WinUAE lässt sich das System zwar ausprobieren, jedoch setzt es auf Erweiterungen im Expansion-Slot auf. Daher warnen die Entwickler, dass die Emulation nie so schnell wie bei einem herkömmlichen m68k-Amiga sein könne.

Hinzu kommen eher kleinere Änderungen. So können Nutzer nun einen monochromen Monitor emulieren. Abbilder von Laufwerken für ein PC Bridgeboard – eine Erweiterung, die einen x86-Prozessor für MS-DOS bot – lassen sich nun direkt in vielen Formaten verwenden. Wem schlecht portierte Atari-ST-Software ein Graus sind, kann nun zumindest die zu dunklen Farben zum Beispiel bei Midnight Resistance. Außerdem haben die Programmierer viele Fehler behoben und einige Funktionen unter der Haube verbessert. Alle Details lassen sich in den Release Notes nachlesen.

WinUAE erscheint als freie Software unter der GPLv2 und basiert auf UAE (Unix/Ubiquitous Amiga Emulator). Wie der Name bereits andeutet, ist das Programm auf Windows ausgelegt. Eine Alternative auch für Linux und Mac OS X mit derselben Basis stellen PUAE und FS-UAE dar.

Links

  1. Release Notes
  2. Midnight Resistance

HD-Neuauflage von Day of the Tentacle erschienen

Day of Tentacle
Day of Tentacle (Bild: Double Fine Production)

Mit Day of the Tentacle Remastered steht ab sofort eine grafisch aufgehübschte Version des Adventure-Klassikers aus dem Jahre 1993 für PC, Mac, PS4 und PS Vita bereit.

Wer einen Klassiker nach lange Zeit erneut spielt, wird oft nicht nostalgisch, sondern ernüchtert: In der Erinnerung war das Lieblingsspiel von früher nicht so pixelig und unkomfortabel zu steuern. Fans des mittlerweile 23 Jahre alten Day of the Tentacle von LucasArts können den Klassiker ab heute in überarbeiteter Form noch einmal erleben.

Pixel-Optik auf Knopfdruck

Die HD-Neuauflage namens Day of the Tentacle Remastered steht für PC, PlayStation, Mac, 4 und PlayStation Vita zum Download bereit. Für das Wiedersehen mit einem der besten Grafik-Adventures der 90er Jahre werden knapp 15 Euro fällig. Dafür erhalten Genrefans das inhaltlich unveränderte Original, dessen Grafik jedoch deutlich aufgehübscht wurde.

Die Neuauflage stammt aus der Feder des schon für das Original verantwortlichen Entwicklers Tim Schafer und seinem Studio Double Fine Productions. Alle Hintergrundgrafiken und Figuren wurden neu gezeichnet und erstrahlen trotz 2D scharf und plastisch. Wer möchte, kann jederzeit zur Originalgrafik mit 320 × 240 Pixeln wechseln.

Interface und Hotspot-Anzeige

Auch das Interface wurde neu gestaltet. Die aus älteren Adventures bekannte Leiste mit Verben wurde durch ein ringförmiges Auswahlmenü ersetzt. Dadurch bekommen Hintergründe mehr Platz auf dem Bildschirm, außerdem lässt sich das Spiel auch mit einem Gamepad gut steuern. Nostalgiker können Day of the Tentacle aber auch mit neuer Optik und klassischer Verbenleiste genießen. Bei den meist kniffligen (und teilweise absurden) Rätseln soll die neue Hotspot-Anzeige helfen, die interaktive Gegenstände in jeder Szene per Knopfdruck hervorhebt.

Deutlich weniger Zeit haben die Macher in die Neuvertonung des Spiels investiert. Die damals beeindruckende deutsche Sprachausgabe wirkt heute amateurhaft und übertrieben. Zum Glück lässt sich jederzeit auf die englische Tonspur wechseln, inklusive deutscher Untertitel. Als Bonus bietet Double Fine einen Audiokommentar, in dem die Entwickler des Originals zu Wort kommen. Eine Galerie mit freischaltbaren Artworks gibt weitere Einblicke in die Entstehung des Spiels.

Links

Day of Tentacle Homepage

Retrofeeling am iMAC mit MorphOS

MorphOS
MorphOS

Wer noch einen alten Mac ab der vierten Generation bei sich herumstehen hat, kann diesen bedenkenlos wieder aktivieren und zwar mit MorphOS. Die aktuelle Version 3.5.1 von MorphOS unterstützt noch eine ganze Reihe weiterer Modelle von Apples Macs.

So mancher G4-Mac steht noch in deutschen Haushalten herum, selbst wenn Apple die Produktlinie seit 2007 betriebssystemmäßig nicht mehr unterstützt. Ist es ein eMac mit 1,25 GHz und 1,42 GHz, ein iBook G4, ein Mac Mini G4, ein Cube, ein PowerBook G4 oder ein PowerMac G4, muss man die Maschine nicht verstauben lassen, sondern kann sie für ein Retroerlebnis nutzen. Alle diese Macs unterstützen das von AmigaOS fortgeführte MorphOS.

MophOS ist ein Fortführung von AmigaOS 3.5.1. Auf deutschen Servern befindet sich die passenden Boot-Images, mit denen sich eine bootbare CD oder ein USB-Stick erzeugen läßt. Mit etwas Geduld und Bastelfreude kann man schnell und recht unkompliziert ein zum Amiga kompatibles System auf dem Mac installieren. Ursprünglich war es für den Pegasos entwickelt worden, doch viele davon wurden nie verkauft. Seit MorphOS 2.4 kann man Apples Mac mini G4 verwenden, später kamen eMac und PowerMac und andere Maschinen hinzu. Selbst auf einem Power Mac G5, Apples berühmter erster Käsereibe, spielt MorphOS seit Version 3.2, wenn auch mit Einschränkungen.

Allerdings ist MoprhOS keine freie Software. Nach einem Testzeitraum von ca 30 Minuten wird man aufgefordert eine Lizenz zu kaufen. Diese ist nicht wirklich billig. Kostenpunkt 111,11 Euro für PowerBook und iBook. Für eMac und Mac mini G4 kostet der Spaß ca 80 Euro.

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