Kurios: Neulich auf meinem Facebook-Konto

Rezepte-App: „Fianna hat gerade ein Rezept für Schweinefleisch in Käse-Sahne-Sauce abgerufen. Soll ich ihr Hähnchenbrust und Diätsahne unterjubeln?“

Gesundheit-App: „Ihre Cholesterinwerte sind schon bedenklich hoch, dazu der Harnsäurespiegel – Kannst du sie nicht zu etwas Vegetarischem überreden?“

Waagen-App: „Wollt ihr mal ihre Gewichtskurve der letzten Monate sehen? Da tut eine heftige Diät dringend Not.“

Watchweighters-App: „Tut mir leid, aber sie hat ihr Abo gekündigt. Mir sind da leider die Hände gebunden.“

Rezepte-App: „Dann lock sie doch mit einem Preisausschreiben zurück.“

Watchweighters-App: „Glaubst du, ich hätte das nicht schon versucht? Die Waagen-App soll mal ein Wörtchen mit ihr sprechen.“

Waagen-App: „Die Dicke hat alle Alarmfunktionen abgestellt. Bevor mich Facebook nicht trotzdem die Daten in ihre Timeline schreiben läßt, kann ich keinen Druck machen.“

Facebook-Ad: Hallo Fianna, bitte beachten Sie die aktuellen Sonderangebote bei Burger-Schlemm: Das King-Size-Menü kostet diese Woche nur die Hälfte und ein leckerer Zuckerschock-Nachtisch ist gratis dabei.

Geotag-App: „Vielleicht kann ich da helfen. Mir liegen mehrere Geostatus-Einträge vor, wonach die Gute ein bisschen sehr schnell gefahren ist. Ich bin befugt, das der Polizei zu melden. Damit dürfte ihr Führerschein ein paar Monate weg sein. Und Radeln soll ja gesund sein.“

Gesundheit-App: „Ich bezweifle, daß ein paar Monate Bewegung das Problem lösen.“

Krankenkassen-App: „Lasst mich mal ran. Nachricht an Fianna: ‚Unter Berücksichtigung Ihres aktuellen Übergewichts und Ihrer Blutwerte müssen wir Sie ab sofort in eine neue Risikogruppe einstufen. Ihre Beiträge zur Krankenversicherung erhöhen sich ab dem nächsten Monat um 50 Prozent.‘ Das sollte reichen.

Facebook-Sys: „Alarm: Fianna versucht gerade, ihre Mitgliedschaft zu beenden. Sie will sogar erfasste Informationen löschen. Der Datenschutz wird aktiviert.“

Bundes-App (garantiert 100 Prozent Trojaner-frei): „Sehr geehrte Bürgerin, bitte bachten Sie, daß Sie verpflichtet sind, Ihren Lebenslauf in der Facebook-Timeline zu dokumentieren. Dies hilft nicht nur, gefährliche Tendenzen frühzeitig zu erkennen, um Sie und andere zu schützen, sondern garantiert auch die Gerechtigkeit in unserem Sozialsystem. Mit einer Unbedenklichkeitsbescheinigung Ihres Bürgeramtes können Sie ersatzweise ein Google+-Konto anlegen. Dann ist allerdings die Nutzung von Latitude und Google-Mail vorgeschrieben. Viele Grüße ihre Bundesregierung (81.757.999 gefällt das).“

Von Affenzirkus und Kasperltheater in Berlin

Frau Merkel und Herr Obama zu PRISM
Frau Merkel und Herr Obama zu PRISM

Kontrollausschüsse, die andere Ausschüsse kontrollieren sollen, die zur Aufklärung der NSA Spähaffäre dienen, werden in Berlin gebildet. Jeder weißt aktuelle Vorwürfe von sich, gerade wenn es darum geht, in wie weit mit den amerikanischen Geheimdiensten kooperiert wurde. Nachdem man Herrn Pofalla im Visier hat, sucht man schon wieder den nächsten Schuldigen, der die gegen ihn erhobenen Vorwürfe von sich weißt. Gerade ist in Berlin eine Anhörung durch die schwarz-gelbe Koalition geplatzt, weil man Herrn Steinmeier nicht genug vorbereitungszeit zugestanden hätte… Da fragt man sich, wozu ein Politiker viel Vorbereitungszeit benötigt? Wenn in Industrie und Wirtschaft gegen einen Arbeitnehmer schwere Vorwürfe erhoben werden, gibt es auch keine großartige Vorbereitungszeit bevor der Arbeitnehmer wegen Fehlverhalten abgemahnt oder entlassen wird. Sollte es nicht in der Politik genaus sein?

Lustig ist der Affenzierkus in Berlin allemal, da Herr Steinmeier die Vorwürfe gegen ihn, er haben 2002 intensiv mit den amerikanischem Bündnispartner in der Spähaffäre kooperiert, zurückweist und der aktuellen Bundesregierung vorwirft, diese würde nicht genug tun, dieses ganze Desaster aufzuklären. Anstatt sich zusammenzraffen und irgendetwas greifbares gegen aktuelle Spähprogramme vorzuweisen, gehen sich unsere Politiker gegenseitig an die Gurgel, scheinen von nichts zu wissen und veranstalten zur Freud und zum Leid des Volkes und weit         ab von dem einen Kindergarten, wie er nicht besser im Buche stehen kann.

Update am 13. August 2013

Dieser Kindergarten steckt wohl mittlerweile auch das weiße Haus in Washington an. Dort soll der Geheimdienstkoordinator James Clapper die Überwachung der NSA prüfen. Herr Klapper (nein das K ist gewollt also kein Fehler) ist schon seit Jahren für die aktuelle Obama Regierung als Aufsicht für die Geheimdienste tätig. Er soll nun prüfen, ob die Geheimdienste ihre technischen Fähigkeiten so einsetzen, daß die nationale Sicherheit gewährleistet ist.

Und das nach dem Herr Obama von Transparenz gesprochen hat… Transparenz ist, seit dem unsere Piratenpartei in den Berliner Senat gewählt worden ist, ganz schön zum Unwort mutiert… jeder fordert Transparenz, aber den meisten fehlt, wie es scheint der Durchblick. Statt Transparenz zu fordern heuert doch mal eine Putzfrau für eure echten und imaginären Brillen an, damit sollte man wieder einen klaren Durchblick bekommen.